Klimastrategie

Verglichen mit anderen Industrien hat die Uhrenindustrie niedrige Scope-1-und -2-Emissionen. Dennoch bemüht sich Swatch Group, die Emissionen weiter zu senken und auf Null zu bringen.

Die Swatch Group ist sich bewusst, dass die meisten indirekten Emissionen aus Scope 3 stammen. Die Gruppe hat noch keine genauen Daten zu den Scope-3-Emissionen. Deshalb lassen 
sich für Scope 3 noch kein konkreter Aktionsplan und keine Zwischenziele festlegen.

Swatch Group verpflichtet sich zur Klimaneutralität für Scope 1 und 2 bis 2050 und zur Reduzierung der Scope-3-Emissionen auf ein Minimum.

Das Ziel der Swatch Group ist es, die Treibhausgasemissionen so weit wie möglich zu reduzieren und Lösungen innerhalb von Swatch Group zu finden (z. B. durch zukünftige Technologien zur CO2-Abscheidung), um die Ziele für Scope 1 und 2 zu erreichen.

Reduction path

Ziele und Massnahmen zur Treibhausgasreduktion

 

Scope 1 Ziel Massnahmen
Stationäre Verbrennung
  • Reduktion der stationären Verbrennung auf 35% bis 2030 und auf 0 bis 2040.
  • Mit den bereits geplanten Projekten für die nächsten 10 Jahre lassen sich die aus stationären Verbrennungsprozessen resultierenden Emissionen um 90% reduzieren. Es gibt zudem Ideen und Konzepte, um die noch verbleibenden Emissionen ebenfalls zu reduzieren.
Mobile Verbrennung
  • Reduktion der mobilen Verbrennung auf 50% bis 2030 und auf 0 bis 2040.
  • Neuwagen (Pkw und Lkw) dürfen nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Ausnahmen sind zu begründen.
Prozesse und Kältemittel
  • Reduktion der durch Kältemittel verursachten Emissionen auf 50% bis 2030 und auf 0 bis 2040.
  • Reduktion der Prozessemissionen auf 50% bis 2030.
  • Ersatz von Kühlanlagen durch Anlagen mit treibhausgasfreien Kältemitteln.
  • Reduktion der Prozessemissionen durch den Einsatz alternativer Technologien oder durch Rückgewinnung/Umwandlung der Emissionen.
  • Jährliche Neubeurteilung der Umsetzbarkeit weiterer Reduktionen.
  • Abscheidung/Neutralisation

 

Scope 2 Ziel Massnahmen
Strom
  • Reduktion der mit dem Stromverbrauch verbundenen Emissionen auf 50% bis 2030, auf 5% bis 2040 und auf 0 bis 2050.
  • Erhöhung der Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Energien.
  • Beschaffung von erneuerbarem Strom durch einen Mix aus Finanzierung von Erneuerbare-Energien-Projekten, Priorisierung gebündelter Zertifikate, PPAs und als letztem Mittel Herkunftsnachweisen.
  • Steigerung der Energieeffizienz von Prozessen und Gebäuden.
Fernwärme
  • Kein Ziel. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Emissionen verbunden mit Fernwärme in den kommenden Jahren verdoppeln, da mehr Anlagen auf Fernwärme umgestellt werden.

 

  • Abscheidung/Neutralisation verbleibender Emissionen innerhalb der Swatch Group.
Scope 3 Ziel Massnahmen
 
  • Die Daten für Scope 3 sind noch nicht vollständig. Ziele und Aktionsplan werden bis Ende 2023 festgelegt.
  • Anforderung an Lieferanten, sich zu einem kurzfristigen Ziel zu verpflichten. Für energieintensive Sektoren Verpflichtung zu langfristigem Netto-Null-Ziel.
  • Integration von Kohlenstoffintensitätskriterien in den Lieferantenauswahlprozess.
  • Ersatz von kohlenstoffintensivem Material durch kohlenstoffarme Alternativen.

 

GRI-Angabe 201-2

Klimabedingte Chancen und Risiken - Strategie

Kurz- bis mittelfristig muss Swatch Group Übergangsrisiken bewältigen. Diese Risiken können je nach Art und Geschwindigkeit, mit der die jeweiligen Nationalstaaten das Pariser Abkommen umsetzen, stark variieren. Im Zuge der Umstellung auf CO2-arme Modelle kann es zu Kostensteigerungen in den Bereichen Betrieb und Beschaffung kommen. Langfristig könnten physische Risiken eine grössere Gefahr für die Beschaffung von Rohmaterial darstellen.

Mit einer umfassenden Vertikalisierung, einer starken Positionierung in Sachen Forschung und Entwicklung, einer hauptsächlich in der Schweiz befindlichen Lieferkette und dem Managementansatz für klimabezogene Risiken ist Swatch Group gut aufgestellt, um sich neben dem 1.5 °C-Ausgangsszenario an verschiedene klimabezogene Szenarien einschliesslich des 2 °C-Szenarios anzupassen.

 

Eine detaillierte Übersicht der klimabedingten Chancen und Risiken finden sich im Nachhaltigkeitsbericht auf den Seiten 48-52. Details zum Energieverbrauch sowie den Treibhausgasemissionen finden sich auf den Seiten 59-70.