Geleitwort der Präsidentin

Swatch Group - Message from the Chair

Geleitwort von Nayla Hayek, Präsidentin des Swatch Group Verwaltungsrats anlässlich der ordentlichen Generalversammlung der Swatch Group Aktionäre vom 16. Mai 2012 im Kongresshaus in Biel (Schweiz).

Es gilt das gesprochene Wort

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitaktionärinnen und Mitaktionäre,

Es freut mich heute – einmal mehr – für das Jahr 2011 über Rekorde berichten zu dürfen:
– Ein Bruttoumsatz, der erstmals 7 Milliarden Schweizer Franken übersteigt – gegenüber 2010 ein Plus von mehr als 21% zu konstanten Wechselkursen.
– Ein Betriebsgewinn von 1.614 Milliarden Schweizer Franken, ein Plus von mehr als 12% gegenüber 2010.
– Eine operative Marge, die trotz ungünstigen Währungskonstellationen und einer Verteuerung der Rohstoffpreise von 23,5% auf 23,9% steigt.
– Ein Konzerngewinn von 1.276 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2011.
– Das Eigenkapital, das erstmals über 8 Milliarden Schweizer Franken liegt.
– Eine Eigenkapitalquote von mehr als 82%.
– Und schliesslich – was mich sehr freut und was wir als besonders wichtig betrachten – die Schaffung von mehr als 2800 neuen Arbeitsplätzen allein im Jahr 2011, womit unser Personalbestand auf leicht über 28 000 Mitarbeitende Ende 2011 angestiegen ist.

Diese aussergewöhnlichen Ergebnisse bestätigen die Nachhaltigkeit der Strategie, die die Swatch Group seit ihrer Gründung in den achtziger Jahren verfolgt. Eine Strategie der Langfristigkeit – konkret, authentisch, eine Strategie der realen Wirtschaft. Unsere Ergebnisse widerspiegeln ganz klar auf sehr erfolgreiche Weise die Energie, die unsere 28 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen, um die Produkte zu gestalten und herzustellen, die Sie an Ihrem Handgelenk tragen. Sie stehen auch sinnbildlich für die Weitsicht und die Umsicht unseres Verwaltungsrates und unserer Konzernleitung, die unbeirrbar den Weg des Erfolgs weitergehen, den wir vor dreissig Jahren vorgezeichnet haben:
– Ausbau der Produktionsanlangen in der Schweiz;
– Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen;
– Wiederbelebung seltener Handwerke, die in Vergessenheit geraten sind oder zu verschwinden drohen;
– Erhaltung des Know-how; zum Beispiel auch Dank der fünf Nicolas G. Hayek Uhrmacher Schulen in China, in den Vereinigten Staaten, in Malaysia und in Deutschland. Eine sechste, wird dieses Jahr in Hongkong eingeweiht; ohne die ca. 320 Lernenden zu erwähnen, die in der Schweiz 2011 von uns ausgebildet worden sind.
– Forderung nach Kreativität in allen Bereichen der Uhrmacherkunst – nicht nur im Spitzenbereich des Uhrmacherhandwerks im Luxusuhrensegment, sondern auch im Basissegment.
Zusammengefasst, eine industrielle, auf das Produkt ausgerichtete Strategie, die unser Ziel unterstützt: Occupy Your Wrist! Besetzen wir ihr Handgelenk – wie sie alle auf der Uhr, die sie heute erhalten haben, lesen können.

Occupy Your Wrist! ist nicht nur der Esprit, der unser Unternehmen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Verantwortlichen erfüllt. Occupy Your Wrist! ist auch ein Symbol für die notwendige Stabilisierung der Weltwirtschaft. Das heisst, die bestehende industrielle Basis zu erhalten und weiterzuentwickeln, mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das heisst auch, eine solide Grundlage für Arbeitsplätze mit unterschiedlichsten Komplexitäten, Anforderungsprofilen und Funktionen zu schaffen, die vielen eine Chance bietet, eine passende Anstellung zu finden. In der Schweiz natürlich, denn das ist unser Heimat und das Land, an welches wir als Erstes denken. Aber dies gilt gleichermassen auch in der restlichen Welt: Occupy Your People!

Achtundzwanzigtausend. Jeden Tag setzen wir 28 000 uns dafür ein, diesen Kurs beizubehalten und unsere Unternehmenskultur zu bewahren. 28 000 die kämpfen, um das zu schützen, was durch kurzfristiges Gewinnstreben gefährdert wird und vernichtet werden könnte. 28 000 die sich für eine Stärkung der Industriemacht in der Weltwirtschaft einsetzen. Eine reale wirtschaftliche Macht, die ein Gegengewicht zur Finanzwelt bilden muss, die uns alle in enorme Schwierigkeiten gebracht hat und selbst die demokratischen Traditionen in mehreren europäischen Ländern gefährdet.

Im speziellen Fall unserer Uhrenindustrie müssen viele Arten von Aktivitäten durch eine grosse Anzahl an Berufsbildern erhalten bleiben oder geschaffen werden. Sie sind für die extreme Vielfalt unserer Produkte unerlässlich – Produkte von der genialen Schlichtheit einer Swatch New Gent mit einem Uhrwerk aus nur 51 Komponenten bis hin zu den kompliziertesten mechanischen Uhrwerken. Von der Swatch Touch, die zu einem erschwinglichen Preis mit raffinierter taktiler Technologie von unserer Firma Asulab ausgerüstet ist, bis zu den komplexesten und innovativsten Kalibern wie unserem Co-Axial-Uhrwerk von Omega oder unserem Column-Wheel-Chronographen von Longines. Nicht zu vergessen sind die in ihrer Komplexität und ihrem uhrentechnischen Erfindungsgeist anspruchsvollen Werke wie die 10-Hz-Unruh von Breguet mit ihrer Siliziumspiralfeder oder die Werke von Blancpain mit Hunderten von Bestandteilen. Diese Marke baut ein Kaliber, das aus nicht weniger als 450 Komponenten besteht! Und damit habe ich nur einige unserer einzigartigen Produkte erwähnt.

Schauen wir zusammen den frischen und frechen Swatch-Touch-Fernseh-Spot an, welchen ich – wie auch die Uhr – besonders gelungen finde. Wiederum ein riesiger Erfolg für Swatch!

(FILM SWATCH TOUCH)

Auch dieses Jahr haben wir in Basel wieder neue Produkte vorgestellt; das sind Resultate des Know-hows und leidenschaftlichen Einsatzes unserer Teams. Wir können sie Ihnen hier heute nicht alle präsentieren, aber als Beispiel möchte ich Ihnen die Blancpain mit chinesischem Kalender vorstellen. Einzigartig - wie zum ersten Mal ein chinesischer Kalender in einem mechanischen Werk umgesetzt wurde. Ein Meisterstück der Uhrmacherkunst!

(FILM BLANCPAIN)

Was ist der Motor, das Herz von all dem? Spricht man in der Uhrmacherkunst von Motor, von Herz, denken wir sofort an bestimmte komplexe Uhren-Komponenten. Nein, eben nicht! Das Herz von all dem ist der Mensch selbst. Kader, Ingenieure, Uhrmacherinnen und Uhrmacher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, all jene, die Tag für Tag unzählige Elemente fabrizieren und zusammenfügen, um daraus faszinierende, attraktive, witzige, aussergewöhnliche und modische Produkte herzustellen. Produkte, die in unseren Märkten in allen Ländern der Erde jeden Tag zahlreiche Kundinnen und Kunden verzaubern. Occupy Your Heart!

Wir sind aber nicht nur stark in der Entwicklung von Produkten, sondern wissen auch, wie wir sie erfolgreich in den verschiedenen Märkten lancieren können. Denken Sie an die Präsenz der Swatch Group in der Welt. Natürlich sind wir an vielen renommierten Orten präsent, wie zum Beispiel der Place Vendôme und der Champs-Elysées in Paris, dem Bund in Schanghai, dem Causeway Bay in Hongkong, dem Roten Platz in Moskau, der Dubai Mall in Dubai, der Fifth Avenue in New York, der Rue du Rhône in Genf und der Bahnhofstrasse in Zürich, um nur einige zu nennen. Doch wir sind nicht nur an den prominenten Lagen der grossen Metropolen zu finden. Mehr als neunhundert Swatch Boutiquen, mehrere hundert Mono- und Multimarkenboutiquen, Tausende von Partnern weltweit. Das ist konkret. Das ist Realität.

Und unsere Produkte sind auf Ihrer Haut, an Ihren Handgelenken. Sie begleiten Sie und verschönern den Augenblick, den Sie gerade erleben und zählen nicht einfach nur die verrinnenden Sekunden. Eine einzigartige Vertrautheit. Occupy Your Wrist!

Es ist diese Wirklichkeit unserer realen Produktionsstätten, unserer realen Produkte, die unsere Stärke ausmacht. Wir bleiben gesund, orientieren uns langfristig und sind unmissverständlich und verlässlich in unserer Wachstumsstrategie. Selbst die anhaltende Schwäche des Euro und der an den Dollar gebundenen Währungen, die unseren Schweizer Franken auf eine ungesunde Art gestärkt und zu einer massiven Schmälerung unseres Umsatzes in der Grössenordnung von 700 Millionen Schweizer Franken geführt hat, konnte uns nicht daran hindern, ein Rekordjahr zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr übertreffen wir mit 23,9% das bereits sehr hohe Niveau der operativen Marge, dies dank einer gesteigerten Produktivität und der traditionell sehr strikten Kostenkontrolle, eines der Elemente unserer Strategie, das uns sehr am Herzen liegt. Dieses sehr gute Resultat konnte trotz der sehr ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse und des starken Preisanstiegs bei den für unsere Industrie wichtigen Rohstoffen wie Gold oder Diamanten erzielt werden.

Dies ist alles in der Kontinuität der Grundsätze unserer Geschäftspolitik erfolgt:
– Verzicht auf kurzfristige Preiserhöhungen, aber dafür Konzentration auf die Gewinnung von Marktanteilen;
– In allen Preissegmenten und bei allen Marken Intensivierung der Marketingaktivitäten;
– und schliesslich mit Industrieinvestitionen von nahezu 580 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2011. An dieser Stelle möchte ich auch auf unser Projekt der neuen Swatch- und Omega-Gebäude hinweisen, die Biel in ein paar Jahren schmücken werden. Den Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten werden in diesem Bauvorhaben voll Rechnung getragen. Ein grossartiges Projekt für die Stadt der Uhrenindustrie, die Stadt in der heute die Generalversammlung stattfindet.

Für die Zukunft sind wir bestens gerüstet. Die Swatch Group wird auch weiterhin mit Verstand ihr weltweites Vertriebsnetz ausbauen und mit Energie in ihre Produktionskapazitäten in der Schweiz investieren, in allen Segmenten und selbst dann, wenn der Schweizer Franken im Vergleich zu den Währungen der übrigen Welt überbewertet bleibt. Sicher, wer viele Rekorde aufstellt, wird sich selber immer schwerer übertreffen können. Doch wir stellen uns dieser Herausforderung und werden diesen Kurs mit Überzeugung weiterführen.

Der Verwaltungsrat der Swatch Group schlägt der Generalversammlung eine Dividende vor, die im Vergleich zum Vorjahr um 15% höher ausfällt. Sie entspricht den Rekordergebnissen von 2011 und beweist zudem unser Vertrauen in die Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf im Jahr 2012. Wir rechnen denn auch mit einer weiteren Steigerung für 2012.

Mein grosser Dank geht an meine Kollegen im Verwaltungsrat, an unsere Konzernleitung und erweiterte Konzernleitung, an alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und in der ganzen Welt für die Unterstützung unserer strategischen Ausrichtung und ihr Engagement bei deren Umsetzung. Und selbstverständlich auch an Sie alle, liebe Mitaktionärinnen und Mitaktionäre, die heute so zahlreich nach Biel gekommen sind. Ohne Sie alle wäre diese Erfolgstory nicht möglich. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre dauernde Unterstützung.

 

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