Geleitwort der Präsidentin

Swatch Group General Assembly
Swatch Group

Rede von Nayla Hayek, Präsidentin des Swatch Group Verwaltungsrates, anlässlich der Ordentlichen Generalversammlung vom 23. Mai 2019 im Tissot Velodrome in Grenchen (SO), Schweiz.

Es gilt das gesprochene Wort

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Sehr geehrte Damen und Herren, 
liebe Aktionärinnen und Aktionäre

Einer der Höhepunkte des Jahres 2018 war für uns sicherlich die Fertigstellung des Hauptsitzes der Firma Swatch. Das Gebäude, das Sie auch auf Ihrem Jahresbericht bewundern können und auch unsere spezielle GV Swatch dieses Jahr ist ihm gewidmet.

Wie Sie unserer Einladung entnehmen konnten, wird die diesjährige spezielle GV Uhr erst im Anschluss an die heutige GV an Ihre Schweizer Postadresse verschickt. Sie fragen sich nun, warum kriegen Sie die Uhr nicht hier und wir verschicken nur den Rest. Dies auch aus dem Grund, dass alle die Uhr gleichzeitig haben sollten, auch jene, die wegen Krankheit, Unfall, etc. verhindert sind, und somit von einem unabhängigen Stimmrechtsvertreter vertreten werden. Wir hatten allgemein ein sehr gutes Echo darauf erhalten. Natürlich können wir es nie allen recht machen. Aber wie jedes Jahr, hatten und haben Sie heute die Gelegenheit Swatches mit Aktionärsrabatt zu kaufen.

Nun wieder zu unserem wunderschönen und speziellen Gebäude. Die Idee? Sie ist mindestens so alt wie der Erfolg der Marke selbst: Ihr ein zu Hause zu geben, das der Freude gerecht wird, die uns diese Marke schenkt und geschenkt hat und immer wieder aufs Neue schenkt, ganz zu schweigen von ihrer Vorreiterrolle im Kampf um die Rettung der Schweizer Uhrenindustrie in den düsteren Krisenjahren. 

Nun ist es geschafft: Swatch hat ein Dach über dem Kopf. Dieses «Dach» ist in jeder Hinsicht «auf Augenhöhe» mit den Verdiensten der Swatch. Es ist ein Denkmal für die Kreativität der Marke durch seine Form und die innovativen Technologien, die für seinen Bau eingesetzt wurden. Es ist einer dieser unglaublichen Widersprüche, die dennoch funktionieren – so wie es die Swatch im Jahr 1983 war: etwas sehr Einfaches, was auf höchst komplexem «Savoir­faire» beruht, etwas nie Gesehenes, etwas Unerwartetes – ein Gebäude aus Holz, wie ein riesengrosses Baumhaus, das sich das sechsjährige Kind erträumt, das in uns allen steckt und auf das wir niemals aufhören sollten zu hören. Etwas für uns sehr Wichtiges ist auch, dass es die Natur respektiert, ohne dabei belehrend zu wirken oder ein schlechtes Gewissen zu erzeugen. Und ausserdem ist es auch noch SCHÖN. Wir sind sehr stolz, das Jahr 2019 mit der Einweihung dieses aussergewöhnlichen baulichen Meisterwerks beginnen zu dürfen, das uns alle überdauern wird. Nun, zugegeben – eine Hütte ist es nicht geworden! Lang lebe Swatch und ihr neues zu Hause! Und es hat auch viele Jahre gedauert von der Geburt bis zur Fertigstellung! Wir planen dieses Jahr einen Tag der offenen Türe, damit auch Sie es bewundern können.

Und schon wieder blicken wir auf ein weiteres Jahr zurück! Ich habe den Eindruck, dass die Jahre immer schneller vergehen…

Ich schaue mit gemischten Gefühlen zurück auf dieses Jahr. Brillant startete das erste Halbjahr im Vergleich zum Jahr 2017, verlor aber im zweiten Halbjahr deutlich an Schwung, insbesondere in den letzten drei Monaten. Der Monat Dezember brachte uns Ergebnisse, die mir kaum Vorfreude auf Weihnachten schenkten! Allegro im ersten Halbjahr, ma non troppo im zweiten, Lento im Dezember… Und dies obwohl wir unserer bisherigen Ausrichtung und unseren üblichen strategischen Entscheidungen treu geblieben sind. Wir haben unseren Weg weiterverfolgt, den uns unser Gründer, mein Vater, vorgezeichnet hat – ein Weg, der uns stets zum Erfolg führte: Investieren! Und an unseren Weg der Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern der Swatch Group Familie und der Umwelt glauben!

Investieren! Und nicht ausschliesslich in Holz. In Innovation, in Arbeitsplätze und in Verbesserungen auch der Umwelt zuliebe.

Wir haben nicht nur investiert, weil wir uns unserer Verantwortung als Arbeitgeber in der Schweiz bewusst sind. Wir haben auch mit Blick auf eine langfristige Stärkung unserer Aktivitäten, und somit letztendlich auch in unsere Gewinne investiert. Gewinne, die Ihnen allen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, dieses Jahr zugutekommen werden: Unser Vorschlag an die Generalversammlung, unterstützt vom Verwaltungsrat, sieht eine Dividende von 8 Schweizer Franken pro Inhaberaktie und 1.60 Schweizer Franken pro Namenaktie vor, was einem Anstieg um 6,7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Unser Geschäft stützt sich auf mehrere Pfeiler. Einer dieser Pfeiler ist der Verkauf unserer Produkte: Wir müssen unsere Uhren und unseren Schmuck dem Publikum präsentieren, es verführen und schliesslich eine Kauflust auslösen, ungeachtet der grossen kulturellen Vielfalt unserer potenziellen Kunden. Es ist eine Kunst, die wir dank unserer über dreissig Niederlassungen weltweit und ihren äusserst motivierten und qualifizierten Mitarbeitenden bestens beherrschen.

Diese Produkte müssen kreiert werden. Wir leben in einer Welt, in der sichere und etablierte Werte weiterhin gefragt sind, «Neuheiten» jedoch eine fundamentale Bedeutung zukommt. Deshalb haben unsere Marken und unsere Entwicklungs­ und Forschungsteams die Aufgabe, sich niemals auf einem Erfolg auszuruhen, sondern stets neue Produkte und innovative Technologien zu entwickeln, kurz gesagt, ohne Unterlass Innovationen schaffen und dabei auch die Nachhaltigkeit nicht vergessen!

Zu den grossen Innovationserfolgen zählt dieses Jahr Nivachron™, das Nivarox­FAR mit grosser Unterstützung der Konzernleitung der Swatch Group, aber auch mit grosser Erwartung derselben, entwickelte. Nivachron™ wird uns ermöglichen, die Besten auf dem Gebiet der Beherrschung des Anti­Magnetismus zu sein. Ein Faktor, der für unsere Uhren eine immer wichtigere Rolle spielt, da wir von batteriebetriebenen, magnetischen Gegenständen umgeben sind – nicht sehr günstig für delikate Uhrwerke. Ein weiteres Produkt mit innovativen Funktionen ist die Swatch PAY!, die das Einkaufen im Alltag erleichtert. Im Jahr 2018 haben wir 212 neue Patente angemeldet – dies lässt darauf schliessen, dass es nicht nur bei diesen Innovationen bleiben wird!

Aber die Neuheit beinhaltet nicht nur technologische Aspekte, auch wenn diese stets ein breites Publikum faszinieren, und diese Faszination weit über die sogenannte «Jugend» und Millennials hinausgeht. Eine Neuheit ist zum Beispiel auch die Möglichkeit, seine Swatch zu personalisieren: ein spielerisches Moment, das jedem ein exklusives Produkt zu einem angemessenen Preis ermöglicht. Ich lade Sie ein, in unserem Jahresbericht 2018 zu blättern, um diese und viele weitere Neuheiten aus unserem Unternehmen zu entdecken. 

Die Investition in die Kommunikation, das Marketing, die Öffentlichkeitsarbeit, die Forschung­ und Entwicklung ist zweifelsohne unerlässlich. Aber sie alleine genügt nicht. Wir müssen auch in das wichtigste Kapital unseres Unternehmens – in unsere Mitarbeiter – investieren. Im Bewusstsein, dass jedes einzelne verkaufte Produkt der Swatch Group, ob Uhren oder Schmuck, nur dank dem Einsatz von Menschen erfunden, entwickelt, hergestellt und verkauft wird, werden wir weiterhin investieren, um Nachwuchskräfte auszubilden. Wir haben dies ja immer schon getan und auch im Jahr 2018 fanden die meisten Ausgebildeten nach Abschluss ihrer Lehre ihre erste Anstellung bei uns. Zudem bauen wir unsere internen Schulungsprogramme weiter aus und geben somit allen denen solide Perspektiven, die sich entscheiden, Teil unseres Teams zu werden.

Ganz im Gegenteil zu all jenen, die allein die Bilanzzahlen anschauen, aber niemals die Menschen berücksichtigen, die dahinterstehen, sehe ich, als Präsidentin des Verwaltungsrates der Swatch Group, und unser ganzer Verwaltungsrat und unsere Geschäftsleitung, nicht nur die Zahlen, die unseren Erfolg belegen, sondern unsere Mitarbeitenden, die Menschen, die uns mindestens genauso viel, wenn nicht viel mehr als Zahlen bedeuten. Ich möchte ihnen deshalb an dieser Stelle von ganzem Herzen für ihren unermüdlichen Einsatz im Jahr 2018 danken!

Jetzt zu den Zahlen! Zahlen, die sich sehen lassen, ohne rot werden zum müssen! Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz unseres Unternehmens bei gleichbleibendem Wechselkurs um 5,7% auf 8’475 Millionen Schweizer Franken. Das Betriebsergebnis stieg im Vorjahresvergleich um 15,2% auf 1’154 Millionen Schweizer Franken, bei einem Anstieg der operativen Marge von 12,5% im Jahr 2017 auf 13,6%. Der Konzerngewinn ist auf 867 Millionen Schweizer Franken gestiegen, mit einer Nettomarge von 10,2%, was einer Zunahme im Vergleich zum Vorjahr (9,5%) entspricht. Ein sehr solides Ergebnis, das grosses Vertrauen in die Zukunft weckt.

Zum Abschluss möchte ich Ihnen mit einem Augenzwinkern einige Informationen geben, die sich nicht so in unseren Medienmitteilungen finden. Sozusagen aus dem Nähkästchen der Präsidentin! Für unseren Swatch­Neubau verwendeten wir fast ausschliesslich Schweizer Fichtenholz. Das Fichtenholz, das für das Swatch und Omega Gebäude und die Cité du Temps verwendet wurde, wächst in nur 2 Stunden in unseren Wäldern wieder nach. Also etwa so lange wie diese GV normalerweise dauert. Das steht auch so in unserer Medienmitteilung. Was dort nicht steht: Fichtenholz ist eine der wenigen Holzarten, die für den Bau von Geigen von höchster Qualität verwendet werden kann. Es ist das Holz, das der Stradivarius­Geige zum Ruhm verholfen hat. Auf einer Stradivarius kann man Andante, Allegro, aber auch Vivace, Allegrissimo und sogar Prestissimo spielen! Lassen Sie uns alle weiterhin zusammen ein erfolgreiches Konzert spielen!

Ihre

Nayla Hayek
Präsidentin des Verwaltungsrates der Swatch Group

 


 

 

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